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2004 von Wahnsdorf nach Naundorf

Mit den Worten „Ende gut, alles gut“ verlief auch die zweite Etappe der Radebeuler Begegnungen von Wahnsdorf nach Naundorf recht positiv.
Trotz ein paar grauer Wolken über der nördlichen Naundorfer Busch- und Weinbergsflur, stellten sich an der alten Gemeindegrenze¹, zwischen Naundorf/Lindenau, an der Kottenleite/Ecke Ringstraße, rund 80 Bürger ein, die auf die Weiterführung durch landschaftliches Idyll, bis hin zum 860jährigen historischen Naundorfer Ortskern, warteten.

Nach der symbolischen Übergabe des Wahnsdorfer Stafettenstabes durch Herrn Staudte an die Vereinvorsitzende Frau Klemmt, nahmen es die Naundorfer Vereinsmitglieder zum Anlaß, ihre Gäste nach altem Brauch und dörflicher Sitte mit Brot, Salz und Wasser, als ein Zeichen der Gastfreundschaft, zu empfangen.

Der Aufbruch zu weiteren Führung der Radebeuler Begegnungen durch Naundorfer Flur begann nach der Anhörung der „Neundofer Rügen“² anno dazumal und nach dem Signalton eines jungen Waldhornbläsers.

Frau Klemmt führte die Wanderfreunde entlang der Kottenleite bis zum Proschmann-Hof (1850), nach kurzer, interessanter Erläuterung über den Hof, durch den jetzigen Besitzer, ging es zum „gelchnen Berg“³.

Mittlerweile stand man im Kroatengrund vor massivem Mauerwerk und dem rührigen Naundorfer Bergvölkchen, welches hier abseits von ihrem Dorfe eine Idylle schafft. Darüber informierte Herr Domasch die Anwesenden und berichtete auch, wie es zum Bau der Teichanlage, zwischen Kroatengrund/Kottenleite kam.

In der Fortsetzung der Wanderung kam es zur allgemeinen Verwunderung darüber, dass der Bergrücken der Wackerbarth’schen Weinberge den Namen „Himmelsbusch“ trägt, wofür es keinen urkundlich bezogenen Nachweis gibt. Eine Erkärung hatte Frau Klemmt dennoch bereit. Man nimmt an, dass Samenkörner, vom Winde getragen, vom Himmel auf das Erdenfleckchen herabfielen und dort ihre Wurzeln schlugen und prächtig wuchsen. Darüber waren die Einheimischen erstaunt und von jeher seit 1847 wird dieser Berg „Himmelsbusch“ genannt.

Schräg gegenüber des kühlen, schattigen Bergrückens liegt im sonnigen Winkel, zwischen Kroatengrund/Mittlerer Bergstraße, der Weinberg „Johannisberg“. An dessen Gipfel ragt die Kastanieninsel, auch Wächterberg genannt, hervor. Im Jahr 1812 wurde hier eine Kalkader entdeckt, wonach bis 1824 Kalkabbau betrieben wurde.

Mit dem Blick von der Mittleren Bergstraße aus über das Elbtal und das Meißner’sche Hochland, endete nach fünfstündiger Wanderzeit die „Radebeuler Begegnungen“ 2004 im ältesten Radebeuler Stadtteil, in Naundorf.

Hier beginnen 2005 die „Radebeuler Begegnungen“ durch die südlichen Naundorfer Feldfluren. An der alten Gemeindegrenze zwischen Naundorf und Kötzschenbroda übergibt Frau Klemmt den Stafettenstab an die Gemeinde Serkowitz, zur Fortsetzung der dritten Etappe.

¹ Eingemeindung 1923 nach Kötzschenbroda, 1935 nach Radebeul
² „Neundorfer Rügen“ = Vereinbarungen und Gesetze in der Gemeinde
³ „gelchner Berg“ = steiler Berg

Radebeuler Begegnung 2004